Das grösste Problem mit Feuerwerk ist heute, dass oft laute, illegale Böller abgelassen werden, dies lange vor und nach den Terminen. Der Gemeinderat sieht im Gegenvorschlag vor, die zulässigen Zeiten zu verkürzen und nur noch legales Feuerwerk zuzulassen. Aber es dürfte ja schon heute nur legales Feuerwerk verwendet werden. Zudem werden nicht einmal die grosszügigeren Zeiten eingehalten. Was soll denn diese Neuregelung bringen? Die Initiative Feuerwerk mit Augenmass sieht vor, dass nur noch auf bestimmten Arealen Feuerwerk gezündet werden darf. Das ist eine viel einfachere, besser durchsetzbare Regelung. Wird ausserhalb der Areale geknallt, können Nachbarn auf die Regel hinweisen, wird sie weiter nicht beachtet, muss die Gemeindepolizei gerufen werden. Hingegen muss nicht aufwändig analysiert, ob die verkohlten Reste von illegalem Feuerwerk stammen oder es um 1:05 oder 0:55 gezündet worden ist. Ein kurzer Spaziergang zu einem bestimmten Areal, wertet zudem das Erlebnis auf. Für Kinder wird es etwas Besonderes, es wird achtsamer umgegangen.

Der Gemeinderat sieht Schwierigkeiten beim Finden von unbebauten Arealen. Er sieht es als fairer an, wenn überall geknallt wird. Tatsächlich ist es schwierig unbebaute Freiflächen zu finden. Aber es gibt noch Schulareale, Quartierstrassen, die heute schon für Strassenfeste gesperrt werden usw. Der Gemeinderat will nur nichts tun. In der amtlichen Mitteilung vom Juli sagt er auch, dass die Regeln nur „möglichst“ eingehalten werden sollen.

Thomas Schwarb

Erschienen im Binninger Anzeiger vom 11. September 2025

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