An unserer Informationsveranstaltung zum Thema Fluglärm wurden die etwa fünfzig interessierten Zuhörenden  von kompetenten Fachfrauen in die Materie eingeführt.
Wie Landrätin Dr. Rahel Bänziger ausführt, hat der Fluglärm rund um den EuroAirport Basel (EAP) in den letzten Jahren massiv zugenommen. Ursachen sind vor allem der starke Ausbau des EAP, eine Verschiebung der Startrouten in Richtung Süden und eine bedeutende Erhöhung der Südlandequoten in den letzten Jahren. Diese führte nicht nur zu mehr Lärm, auch das Gesundheitsrisiko und das Risiko eines Flugzeugabsturzes sind gestiegen.

Das Ohr schläft nie. Die Ärztin Dr. med. Bettina Wölnerhanssen, erklärt, dass der Fluglärm eine ständige Alarmbereitschaft auslöst. Diese langfristige Stressreaktion kann massive Gesundheitsschäden wie Schlaganfälle und Herzinfarkte. In der Schweiz sind tödliche Herzinfarkte rund um die Flughäfen Basel, Genf und Zürich bis zu zweimal häufiger als anderswo. Der Lärm ist kein Komfortproblem, er beeinträchtigt die Lebensqualität, zudem sind die Behandlungen der Folgeerkrankungen teuer.

Die Biologin Dr. Katrin Joos analysiert seit Jahren die Flugbewegungen und den Fluglärm rund um den EAP. So haben in Binningen die Überflüge massiv zugenommen. Noch schlimmer ist die Situation aber in Allschwil-Dorf. Dort stieg der Dauerschallpegel in den letzten Jahren auf über 57 dB. Wenn die Allschwiler in Frankreich leben würden, hätten sie ab einer Lärmbelastung von 55dB Anspruch auf Schallisolationsmassnahmen vom EAP. Um diese Ungleichbehandlung zu ändern wurde eine Petition lanciert. Fluglärm auf Schweizer Gebiet zu verschieben um Kosten zu sparen geht gar nicht. Weiter fordert die Petition die Rückverlegung der Startprozeduren nördlich der Landesgrenze auf unbewohntes Gebiet (wie früher). Den genauen Wortlaut und Unterschriftenbögen zum Selber-Sammeln, finden Sie auf der Homepage der Grünen Binningen: www.gruenebinningen.ch. Petition_Lärmsanierung_v10

Zum Schluss erklärte die Grüne Einwohnerrätin Julia Gosteli aus Allschwil, wie auf der Webseite des Deutschen Fluglärmdienstes eine Lärmbeschwerde abgesetzt werden kann. Mit Galgenhumor führte sie die Anwesenden in die «Selbstverteidigung» ein: http://www.dfld.de. Zögern Sie nicht, selbst aktiv zu werden, die Lärmklagen werden am EAP gehört.
Die rege Diskussion zeigte, dass sich Viele vom Lärm gestört und von den Verantwortlichen im Stich gelassen fühlen. Wir Grünen werden uns weiterhin für mehr Ruhe, Gesundheit und Sicherheit einsetzen.